Seiten

Dienstag, 6. Oktober 2015

Alltagsmärchen (2010) - Kurzgeschichte


Etwas knallte laut gegen das Fenster.
Mary und ich waren gerade dabei ein Buch zu lesen. Ein Märchen…
Mary liebte Märchen und Prinzessinnen. Am liebsten war sie selbst eine und so trug sie auch jetzt einen schreiend rosa Tülltraum, der mich jedes mal fast zum Kotzen brachte ( Ich meine: Rosa!!) und eine silberne Tiara mit goldenen, roten und lila Steinen.
„Was war das?“ fragte Mary mich mit ängstlicher Stimme
„Was ?“ erwiderte ich eher desinteressiert.
„Geräusch...“
„Du sollst in ganzen Sätzen sprechen, Kleine.“
Mary stand auf, nahm ihren goldenen Prinzessinen-Feen-Super-Glitzer-Zauberstab und schlich zum Fenster. Dann drehte sie sich zu mir um und schaute mich erwartend an.

Montag, 5. Oktober 2015

Der Platz - Kurzgeschichte

Der Regen prasselte unaufhörlich auf den warmen Asphalt. Die Läden, welche die Straße säumten, fingen an die Ware herein zu holen und die Menschen in den Wohnhäusern schlossen die Türen. Ihr Tag endete. Meiner begann.

Sonntag, 4. Oktober 2015

Der Magier (30.09.15) - Kurzgeschichte



Die noch leere Bahn
Der Magier und ich stiegen an der gleichen Station ein. 
Da die letzte Bahn vor meiner Nase weggefahren war, gehörte ich zu den ersten, die Nächste stiegen. Nach und nach kamen mehr Menschen und füllten die leeren Sitzplätze. Dann ertönte die Durchsage, dass der Zug abfahren würde, die roten Lämpchen an den Türen begannen zu leuchten.
Er rannte nicht.
Gemächlichen Schrittes kam der Mann auf den Zug zu, stieg ein. Hinter ihm schloss sich die Tür. Etwas zerstreut wanderte sein Blick durch den Zug, wahrscheinlich auf der Suche nach einem Sitzplatz. Doch es waren kaum noch welche frei. Als der Zug anfuhr schwankte er leicht, hielt sich aber nicht fest. Stattdessen lehnte er sich gegen die Tür.

Mittwoch, 16. September 2015

Von Tagen an denen die Welt ohne mich untergeht

 Manchmal wird bei mir einfach der Stecker gezogen. Ich kann den produktivsten Tag der Welt haben und ganz plötzlich ist es vorbei. Stecker raus, Energie weg, der Schweinehund hat gesiegt. Der noch verbliebene Tag wird dann mit im Bett liegen, Tee trinken und dem Schauen der sinnlosesten Buzzfeed-Videos verbracht. Das Schlimmste: man fühlt sich nicht mal schlecht weil man ja vorher schon was gemacht hat, vielleicht gibt es noch eine ganz leise Stimme im Kopf die einem sagt was man eigentlich machen sollte, aber die kann man leicht ignorieren. Frei nach dem Motto: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe stets auf Morgen.“.

Montag, 14. September 2015

Von der Mauer und dem Wind - 02.05.15


"This is how it feels"- 02.05.15

"Sie steht vor einer Mauer. Groß, endlos. Nie zuvor hatte sie sich gefragt was wohl dahinter wäre.
Manchmal, bloßes Getuschel mit den Anderen, welche ja so genau zu wissen schienen was auf der anderen Seite liegt. Nie zuvor stand sie alleine vor der Mauer und doch war ihr immer klar gewesen,dass sie sie eines Tages überwinden werde müsse. Alleine.