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Mittwoch, 16. September 2015

Von Tagen an denen die Welt ohne mich untergeht

 Manchmal wird bei mir einfach der Stecker gezogen. Ich kann den produktivsten Tag der Welt haben und ganz plötzlich ist es vorbei. Stecker raus, Energie weg, der Schweinehund hat gesiegt. Der noch verbliebene Tag wird dann mit im Bett liegen, Tee trinken und dem Schauen der sinnlosesten Buzzfeed-Videos verbracht. Das Schlimmste: man fühlt sich nicht mal schlecht weil man ja vorher schon was gemacht hat, vielleicht gibt es noch eine ganz leise Stimme im Kopf die einem sagt was man eigentlich machen sollte, aber die kann man leicht ignorieren. Frei nach dem Motto: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe stets auf Morgen.“.

Das sind die guten Nichts-Tu-Tage. Doch es gibt auch andere. Die Tage wo man mit den besten Intentionen aufsteht voller Tatendrang ist, anfängt zu Frühstücken, dann auf die Uhr schaut und merkt, dass es 18:30 und Zeit fürs Abendessen ist. Was hat man getan, dass die Zeit so schnell verfliegt? Die Antwort ist leicht: Nichts.
Heute hatte ich einen Schlechten-Nichts-Tu-Tag. Ich bin aufgewacht mit dem festen Entschluss morgens um 8:00 schwimmen zu gehen. Doch das Schwimmbad hatte zu und das hat meinen Tagesplan dann total über den Haufen geworfen. Immer wieder startete ich Anläufe doch noch etwas produktives zu machen. Vor 12:00 hat das noch halbwegs geklappt, ein paar Termine hier und da abgeklärt, mit Mutter/Oma/Freunden über Gott und die Welt geredet und eben etwas im Internet gesurft. Nach dem Mittagessen hatte ich dann das Erste mal den Gedanken zu duschen. Trotzdem dauerte es weitere 2 Stunden bis der dann auch in die Tat umgesetzt wurde.
Spätestens da hatte ich innerlich schon aufgegeben heute irgendetwas zu erreichen. Sobald die Einstellung sich dann durchsetzt hat man eh verloren.
Also verbrachte ich den Tag im Apartment meines Vaters, schaute YouTube und machte hier und da etwas anderes (hauptsächlich essen) aber nichts was mich irgendwie angestrengt hätte.
Erst jetzt um 21:00 konnte ich mich aufraffen wenigstens die Wäsche zu falten und ein wenig Aufzuräumen.
Und ich finde das nicht schlimm. Manchmal braucht man einfach einen Tag Pause, einen Tag an dem die Welt ohne einen untergeht.
In persönlicher Erfahrung kann ich berichten, dass ich diese Stecker-Raus-Tage oft nach einem äußerst stressigem „Lebensabschnitt“ habe. Nach meinen Abiturprüfungen hatte ich eine Stecker-Raus-Woche in der ich nur im Bett lag und die Decke angestarrte. Ich habe seit gestern die Zusage für eine Wohnung. Dadurch ist all der Stress und die Sorge um eine Unterkunft in der großen neuen Stadt weg und ich einfach nur erleichtert einen Tag lang einfach nichts zu tun, außer Tee trinken und der Welt beim sich drehen zuschauen.
Meine Tipps um die Stecker-Raus-Tage vollkommen zu genießen:
"Stecker-Raus-Starterpacket"
  • Tee
  • ein Buch
  • gute Musik
  • ein Bad
  • mehr Tee
  • ein bequemes Qutfit bestehend aus: Pulli, Jogging-Hose und dicken Socken
  • noch mehr Tee
  • und Freunde, die einem beim sich selbst bemitleiden und nichts tun unterstützen (am besten durch lange Telefonate)
  • YouTube Videos

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